LARRY UND FRED
Die Illustrationen sind im Rahmen einer Semesterarbeit, zu einer frei erfundenen Kurzgeschichte, entstanden.
Es war einmal ein Wald, groß, grün und völlig unberührt, indem lebten viele verschiedene Wesen. Große, kleine, dicke, dünne, grüne, blaue oder gelbe. Eines dieser Wesen war Fred. Fred war mit dem Leben im Wald sehr unglücklich, denn alle seine Freunde, die so aussahen wie er, sind aus dem Wald verschwunden und haben ihn zurückgelassen. Er saß Tage, Wochen oder Monate an einem Fleck und bewegte sich nicht. Wenn Fred sich lange nicht bewegte, fing er an mit seiner Umwelt zu verwachsen. Seine Füße bildeten Wurzeln und drangen in die Erde ein. Aus seinem Kopf wuchsen lange, dicke Lianen, die sich um seinen Körper rankten und auch um Bäume wickelten. Je länger er sich nicht bewegte, umso mehr verschmolz er mit seiner Umwelt. Eines Tages kam Larry, ein kleiner, aufgeweckter, haariger Gnom und fand Fred, wie er traurig an einem Baum lehnte und um seine verschwundenen Freunde trauerte. Seine langen Lianen-Haare rankten sich um einen Baumstamm und machten es ihm unmöglich sich fortzubewegen. Aber das wollte er ja auch gar nicht. Larry setzte sich neben ihn und quasselte Fred mit lauter Wald-Geschichten zu. Fred ignorierte Larry und das machte Larry wütend. Je desinteressierter Fred wirkte, umso wütender wurde Larry. Schließlich hielt es Larry nicht mehr aus und riss mit aller Kraft die Lianen, die Fred an den Baum fesselten, auseinander und zwang Fred sich zu bewegen. Schwermütig und langsam setzte sich Fred in Bewegung. Er folgte Larry, bis sie nach einiger Zeit zu einer Lichtung kamen. Die beiden verbrachten viele gemeinsame Stunden auf dieser Lichtung…
Franziska Lühmann: Illustration und Idee